Geschichte ... damals vor

Als der Ortler 1805 erstmals über den Hintergrat bestiegen wurde, wurde bereits ein erster kleiner Unterstand zur Begehung dieses Anstieges errichtet, er befand sich jedoch höher als die heutige Hütte. Josef Pichler, der Erstbesteiger des Ortlers, errichtete diese Hütte im Auftrag des von Erzherzog Johann entsandten Beamten Johannes Gebhard. Sie wurde daher als Gebhard'sche Hütte bekannt und war die erste Schutzhütte Tirols. Dieser Bau verfiel, da der Ortler lange Zeit nicht mehr von dieser Seite bestiegen wurde.

Bereits 1806 plante Gebhard, wiederum von Erzherzog Johann gefördert, den Bau der großen Schönleitenhütte an der Stelle einer Schäferhütte, die auf 2248 m bereits mehrfach als alpinistischer Stützpunkt genutzt worden war. Diese Pläne konnten aufgrund des zeitweiligen Verlustes Tirols an Bayern aber nicht realisiert werden.

Als der Ortler Ende des 19. Jahrhunderts häufiger bestiegen wurde, beschloss Carl Baeckmann (auch Karl Bäckmann), russischer Staatsrat aus Warschau, die Errichtung einer neuen Hütte zu finanzieren. Am 27. August 1892 wurde die Bäckmannhütte nahe dem heutigen Standort, am Unteren Gratsee auf 2611 m eröffnet. Dieses nicht bewirtschaftete, aber gut ausgestattete Schutzhaus mit 16 Schlafplätzen, jeweils acht für Führer und Touristen, wurde rasch beliebt. Bereits 1895 musste es daher erweitert werden, Bäckmann schenkte es in der Folge dem Suldener Bergführerverband, das ihm im Gegenzug ein Denkmal in Sulden widmete. Die Bäckmannhütte wurde im Gebirgskrieg von österreichischen Truppen als Stützpunkt genutzt und daraufhin im Jahr 1915 von italienischen Granaten zerstört.

1920 bis 1922 erbauten die Suldner Bergführer schließlich die heutige Hintergrathütte, etwas höher, am Oberen Gratsee gelegen. Die Hütte ist dreistöckig und bietet 70 Schlafplätze. Sie ist von ca. Anfang Juni bis Anfang Oktober geöffnet.

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Hintergrathütte    Fam. Gutgsell    39029 Sulden    Tel.: +39 0473 613188    info@hintergrathuette.com